PRESSEMITTEILUNG des ADFC Usinger Land vom 28. Juni 2020 Fahrradverkehr in Usingen und Zusammenhänge mit der Nord-Ost-Umgehung Im Artikel "ADFC kritisiert Usingen als radfahrerunfreundlich" vom 26. Juni 2020 im Usinger Anzeiger und im Artikel "Scharfe Kritik an Usingens Verkehrspolitik" in der Taunus Zeitung vom 25. Juni 2020 wird auch Herr Wernard zitiert. Der ADFC möchte das Fazit voranstellen: Herr Wernards Kernaussage, das Hauptproblem sei, dass durch Usingen zwei Bundesstraßen führen und die Nordumgehung das Problem löst, ist eine leicht durchschaubare Ablenkung und glatter Argumentationsmissbrauch. Die Bundestraßen sind zwar ein Problem. Aber fast alles, was unmittelbar hilft, ist völlig ohne Nordumgehung und weitgehend ohne Zusammenhang mit den Bundestraßen umsetzbar. Es ist eben doch Radverkehrsverhinderungspolitik durch Nichtstun, nur schlecht kaschiert durch leicht durchschaubare Ablenkung auf die Nordumgehung. Herr Wernard reagiert auf die vom ADFC genannten Kritikpunkte mit der Aussage "Eine signifikante Verbesserung für Radfahrer sei erst möglich, wenn es die Nord-Ost-Umgehung gäbe" Aber: Der R6-Ausbau hat damit nichts zu tun, ebenfalls nicht das Entfernen von Kanten (z. B. an der Friedrich-Auguste-Straße, Feldweg nach Westerfeld - es gibt noch mehr Stellen) oder ungeeignete oder fehlende Abstellanlagen (Beispiele sind Schlossplatz und - besonders krass - am Bahnhof), auch schlechte Fahrradwegübergänge (z.B. Achtzehnmorgenweg, Südumgehung) haben rein gar nichts mit der Nordumgehung zu tun. In der Taunus Zeitung wird genannt, dass am Schlossplatz und am Bahnhof Haushaltsmittel für Stellplätze vorgesehen sind. Der ADFC hat in seiner Ausarbeitung zu Fahrradabstellanlagen entlang der Taunusbahn klare Vorschläge unterbreitet und erwartet hier mindestens vergleichbare Lösungen, nachdem zuvor überdachte Fahrradstellplätze einfach einem anderen Zweck zugeführt wurden: Aufruf zur Nachrichtenseite: https://www.adfc-usinger-land.de/nachrichten/einzelnachrichten/rad-und-bahn_S5-Verlängerung-Usingen.html Download des Dossiers (18 MB): https://www.adfc-usinger-land.de/downloads/themen/ADFC-Dossier_Fahrradparken-an-Bahnhöfen-TSB-S5-im-Usinger-Land.pdf Noch ein Zitat aus dem Usinger Anzeiger: "Allerdings kann man schon jetzt von überall die Usinger Kernstadt erreichen.". Nein! Nach Merzhausen fehlt ein Radweg an der Bundesstraße. De facto fährt man über Westerfeld, den Grünwiesenweiher und den Rüdiger-Best-Weg oder über Wilhelmsdorf und um die Sendefunkanlagen herum. Und wieder gibt es keinen Bezug zur Nordumgehung, stattdessen gäbe es aber hohe Fördermittel vom Bund, die Usingen offensichtlich gerne liegen lässt, vielleicht um den Eigenanteil zu sparen? Verwiesen wird stattdessen häufig auf den Rote-Punkt-Wanderweg, den man sich noch nicht einmal in den Radroutenplaner Hessen aufzunehmen getraut. Nach Wilhelmsdorf ist es ein Waldweg mit wassergebundener Decke - sinnvoll wäre Asphalt und eventuell sensorgesteuerte LED-Beleuchtung - oder neue Radwege an vorhandenen Straßen. Das letzte Stück nach Kransberg ist nur über eine wassergebundene Decke von der K729 zum Wellenhaag erreichbar - wieder ohne Apshaltdecke und ohne Beleuchtung. Eine Anbindung von Wernborn zum Usatalweg entlang der K724 gibt es nicht. Die Anbindung des Gewerbegebiets durch eine befahrbare Brücke oder einen Tunnel zum Bahnhof fehlt, die RMV-Planung zum Bahnhofsumbau sieht das auch nicht vor. Der Radweg Eschbach - Michelbach führt teils mit Benutzungspflicht auf wassergebundener Decke und im Waldstück (Kuppenbereich Eschbacher Klippen) ohne Beleuchtung, außerdem mit unzureichender Breite, starken Wurzelaufrissen Richtung Eschbach und ungeeignetem Radwegende Richtung Michelbach. Die Querung der Weilburger Straße von Eschbach am Feldweg "Am alten Usinger Weg" ist alles andere als fahrradfreundlich. Ein Zusammenhang mit der Nordumgehung bei all den Punkten: Das bleibt Herr Wernards Geheimnis. Zur Radverkehrsanlagen entlang der Bundesstraßen wird in der Taunus Zeitung aufgeführt, dass die Fahrbahnbreite keinen Fahrradweg begleitend zulasse, im Usinger Anzeiger wird zitiert: "In der Innenstadt wiederum können wir keine zusätzlichen Radwege schaffen, dafür ist einfach kein Platz". Hier entgegnet der ADFC: Die Neutorstraße ist in der verfügbaren Gesamtbreite über weite Strecken breit genug, um eine fahrradfreundlichere Lösung umzusetzen als einfach nur Nichts anzubieten. Das Gleiche gilt für die Einbahnstraßen Wilhelmjstraße und Zitzergasse - auch hier gibt es insgesamt reichlich Platz für eine bessere Gesamtgestaltung. Die einzige Verkehrsart, die nicht vom Umbau der Bundesstraßen profitiert hat ist: Der Radverkehr. Und schauen wir uns wirklich mal die Planung der Nordumgehung an, stellen wir fest: Der ursprünglich in Aussicht gestellte Rückbau der alten B456 Richtung Wehrheim zu einem Radweg ist nicht mehr vorgesehen - der Radverkehr bekommt in Usingen mal wieder: Nichts. Link: www.adfc-usinger-land.de. ENDE der Pressemitteilung ============================================ Ergänzende Informationen Link zur Internet-Seite des ADFC Usinger Land e.V. https://www.adfc-usinger-land.de Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung Stefan Pohl ADFC Usinger Land e.V. 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