PRESSEMITTEILUNG des ADFC Usinger Land vom 23. Juni 2020 Fahrradverkehr in Usingen und was die Stadt dagegen macht Fahrrad fahren und Fahrrad abstellen in der Stadt Usingen ist nicht schön und auch nicht sicher. Alle Verkehrsmaßnahmen der vergangenen Jahre sind ausschließlich auf den Autoverkehr ausgerichtet worden. Bei keiner innerstädtischen Straße finden sich begleitende Fahrradwege. Innerstädtisch gibt es an den Hauptverkehrsachsen nirgends 30 km/h als zulässige Höchstgeschwindigkeit. Wohngebiete sind nicht durchgängig als 30iger Zonen ausgelegt. Wo ein Fahrradweg angelegt ist, sind die Übergänge an Straßeneinmündungen nicht geradeaus geführt und die Bordsteine nicht auf Straßenniveau abgesenkt, so z. B. an allen entsprechenden Übergängen an der Südumgehung. Die Querung des überregionalen Radweges R6 an der B456 ist ohne jeglichen Hinweis an den motorisierten Verkehr, dass ein – auch touristisch überregional bekannter – Radweg kreuzt. Es gibt auch Radwege außerhalb des Straßennetzes für Kraftfahrzeuge. Leider ist der Zustand dieser Radwege an sehr vielen Stellen extrem schlecht. Nehmen wir wieder den R6, entlang des Flutgrabens, ein Feldweg in sehr schlechtem Zustand, dann weiter über die schon erwähnte B456 in die Ernst-Gregor-Steinmetz-Straße, da wo die Landrat-Beckmann-Straße endet, ist ein ca. vier bis fünf cm hoher Übergang. Der nächste viel zu hohe Übergang findet sich bei der Einmündung in den Weg zwischen Schleichenbach-Viertel und Usa, auch hier ein ähnlich hoher Absatz von Straße zum Rad- und Fußweg. Die folgenden 600 m sind gekennzeichnet von sich auflösender Asphaltdecke und acht Kanaldeckeln, die mit ihren scharfen Kanten mehrere cm über die Fahrbahnoberfläche hinausstehen. Als weiterer Felgenkiller erweist sich die Stufe von der Friedrich-Auguste-Straße auf den Weg nach Westerfeld. Vom Kreisel am Westerfelder Weg kommend, muss das Fahrrad fast zum Stillstand gebracht werden, damit diese Stufe schadlos überwunden werden kann. Die Verkehrsführung des R6 durch das Gewerbegebiet An der Riedwiese ist zumindest während normaler Geschäftszeiten alles andere als angenehm zu fahren. Man muss mit hohen Geschwindigkeiten und zu geringen Überholabstand von Kraftfahrzeugen sowie mit schweren LKW rechnen. Diese Straße soll auch der Radweg für Schülerinnen und Schüler aus dem Schleichenbachviertel zur Helmut Schmidt Schule sein. Das ist Radverkehrsverhinderungspolitik, seit Jahrzehnten von den Verantwortlichen von Politik und Verwaltung betrieben. Aber damit ist das Jammertal für Radfahrende in Usingen noch nicht durchschritten. Bringt man den Mut auf, sich in Usingens Innenstadt mit dem Rad zu bewegen, findet man keine brauchbare Abstellmöglichkeit. Angefangen am Bahnhof, hier sind die eigentlich als Regenschutz vorgesehenen Unterstände als Überdachung der Tische im Außenbereich genutzt. Nur wenige Haltestellen weiter kann man den ursprünglich angedachten Verwendungszweck sehen, in Wehrheim z. B. sind Fahrradabstellanlagen unter baugleichen Überdachungen. Weiter bei den Läden und Supermärkten. An der Riedwiese Fahrradständer, die gemeinhin als Felgenkiller bezeichnet werden, weil nur ein kleiner Teil eines Laufrades gestützt wird, durch die große Hebelwirkung kommt es nicht selten zu erheblichen Schäden am Rad. Einzig Aldi hat gute Abstellmöglichkeiten aufgestellt, mit der Möglichkeit, das Rad sicher am Abstellbügel anzuschließen. In der Neuen Mitte, obwohl erst 2018 fertig gestellt, sind auch nur Felgenkiller vorhanden. Aber es geht noch schlechter. Der Schlossplatz wird im Sommer regelmäßig mit Motorrädern zugeparkt, selbst wenn die Sitzbänke besetzt sind, nehmen die Motorradfahrer keine Rücksicht und starten ihre Maschinen in die Nase der Menschen. Was nicht vorhanden ist: eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder. Die müssen an Bäume, Laternen oder sonstwo abgestellt werden. Auch auf dem und um den neu gepflasterten Alten Marktplatz gibt es weit und breit keine Fahrradabstellmöglichkeit. Als Fazit stellt der ADFC fest: in Usingen wird der umweltfreundliche Radverkehr bewusst durch die Politik ausgebremst. Die Recherche auf den Homepages der in der Usinger Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien ergab, dass außer GRÜNEN, die seit 2016 sechs Anträge zum Radverkehr gestellt haben und der SPD, die einen Antrag einbrachte, von keiner anderen Partei irgend eine Idee zum Radverkehr eingebracht wurde. Usingen hat zu Recht nicht genügend Radfahrende mobilisieren können, um beim alle zwei Jahre stattfindenden Radklimatest des ADFC eine positive Bewertung zu erhalten. Die abgegebenen Bewertungen lauteten mangelhaft bis ungenügend. Aber dem CDU-Bürgermeister und seiner Mehrheitsfraktion ist das völlig gleichgültig. Hauptsache der Autoverkehr kann fließen. Text und Bilder: Rüdiger Maas, Beisitzer im ADFC Usinger Land e.V. Bilder in Originalgröße – zur Verwendung im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung freigegeben: https://www.adfc-usinger-land.de/downloads/presse/PM_2020-06-23_Auf-der-Beund_Flutgraben_3.jpg https://www.adfc-usinger-land.de/downloads/presse/PM_2020-06-23_Kanal_R6_1.jpg https://www.adfc-usinger-land.de/downloads/presse/PM_2020-06-23_keine_Abstellmöglichkeit_6.jpg Link: www.adfc-usinger-land.de. ENDE der Pressemitteilung ============================================ Ergänzende Informationen Link zur Internet-Seite des ADFC Usinger Land e.V. https://www.adfc-usinger-land.de Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Veröffentlichung Stefan Pohl ADFC Usinger Land e.V. Vorsitzender - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADFC Usinger Land e.V. c/o Stefan Pohl, Westerwaldstraße 13, 61273 Wehrheim Eingetragen im Vereinsregister Amtsgericht Bad Homburg, AZ VR1720 Als gemeinnützig anerkannt Finanzamt Bad Homburg, AZ 03 250 60205 - K07 Kontakt: Stefan Pohl (Vorsitzender ADFC Usinger Land e.V.) 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Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Im Usinger Land ist der ADFC vor Ort wie folgt vertreten: - Neu-Anspach, Usingen und Wehrheim: ADFC Usinger Land e.V. - Glashütten, Grävenwiesbach, Schmitten, Weilrod: über ADFC Hochtaunus e.V.